„Mein Geldbeutel ist weg!“

Beschuldigungen wie z.B.  „Du hast meinen Geldbeutel gestohlen. Du nimmst immer mein Geld!“ sind kränkend für Angehörige: Sie fühlen sich persönlich angegriffen und es fällt ihnen schwer, ruhig zu bleiben. Die Situation eskaliert. 

Doch Menschen mit Demenz wollen in der Regel nicht kränken, sondern Aggression ist häufig Ausdruck ihrer Verzweiflung. Sie können sich nicht mehr daran erinnern, wo sie den Geldbeutel hingelegt haben und fangen unstrukturiert an zu suchen. Sie geraten immer mehr in Panik.

Wir kennen das Gefühl, nicht mehr zu wissen, was wir eben holen wollten: Wir gehen zurück und plötzlich erinnern wir uns wieder.  

Bei Menschen mit Demenz greift diese Strategie nicht. Die Erinnerung ist „gelöscht“.

Durchführung

Einstieg
Kennt Ihr die Situation, dass ihr etwas holen möchtet, in das andere Zimmer geht und dann nicht mehr wisst, was Ihr holen wolltet?
Wie geht Ihr damit um?

Bei Menschen mit Demenz funktioniert das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr. Angenommen, die Ehepartnerin bittet ihren Mann, aus dem Keller ein Glas Marmelade zu holen. Er kommt dann aber mit einer Flasche Mineralwasser zurück. Wie könnte der Dialog sein?

Input
Film: „Mein Geldbeutel ist weg

Gruppenarbeit

  • Wie ergeht es der alten Dame?
    Warum reagiert sie so? Was braucht sie in der Situation?
  • Wie ergeht es der Tochter?
    Warum reagiert sie so?
    Was könnte sie anders machen?
  • Was sollte man im Umgang mit Menschen mit Demenz beachten?
    → Formuliere fünf Regeln
  • Wie könnte der Dialog sein?


Präsentation der Ergebnisse

Abschluss
Lösungsfilm (entweder mit oder ohne Kommentar)

 

Weitere Gruppenaktivität

Schreibt in der Gruppe ein kleines Drehbuch zu einer der folgenden Situationen und findet auch einen alternativen Umgang mit der Situation:

  • Abends wird die demenzkranke Ehefrau immer sehr unruhig. Sie will nach Hause. Ihr Mann erklärt ihr daraufhin, dass sie zusammen mit ihm schon seit über 30 Jahren lebt. Er holt den Mietvertrag, um es ihr zu beweisen…. Der Mann wird immer hilfloser.
  • Die Tochter will mit ihrem Vater zum Arzt. Da sie etwas spät dran sind, drängelt sie ihn und versucht, sein Hemd zuzuknöpfen. Daraufhin schlägt der Vater die Hand der Tochter weg.
  • Denke Dir eine eigene Situation aus.


Im Anschluss kann die kleine Sequenz als Rollenspiel mit verteilten Rollen vor der Klasse aufgeführt werden.

Zielgruppe: 14 –18 Jahre
Dauer: 45 Min. 
Medien: Film: „Mein Geldbeutel ist weg“ mit Lösungsvarianten (ohne Sprecher und mit Sprecher); 
Verhaltenstipps von A – Z

 
Schwierigkeit: mittel
3/5
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Mein Geldbeutel ist weg (I)

Ein Film der DAlzG

Für Angehörige ist es verletzend, wenn sie
beschuldigt werden, den Geldbeutel gestohlen
zu haben. 

(2:07 Min.)

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Mein Geldbeutel ist weg (II a – ohne Sprecher)

Mein Geldbeutel ist weg (II b – mit Sprecher)

Ein Film der DAlzG

Wie mit Beschuldigungen umgehen, damit die
Situation nicht eskaliert? Darauf gibt dieser Film
eine Antwort.

(4:14 Min.)