Alterssimulator: Wie ist das mit dem Älterwerden?

Dauer: 45 Min.
Zielgruppe: 10–14-jährige /14–18-jährige

Schwierigkeit: leicht
2/5

Das hohe Alter stellt das größte Risiko dar, an einer Demenz zu erkranken.
Sich mit dem „Älterwerden“ zu beschäftigen, eignet sich daher gut als Einstieg in das Thema Demenz.

Mit Hilfe des „Alterssimulators“ sollen die Schülerinnen und Schüler „am eigenen Leib“ erfahren, was es bedeuten kann, im hohen Alter mit Einschränkungen zu leben. Sie erleben, dass jetzt vieles langsamer geht und mehr Zeit braucht. Die Bewältigung des Alltags fällt schwerer und es tut gut, wenn jemand darauf Rücksicht nimmt.

  • Sie wissen, dass zunehmendes Alter auch mit Einschränkungen verbunden sein kann: Physische und mentale Fähigkeiten können im Alter abnehmen.
  • Sie entwickeln Verständnis und Interesse für die Situation alter Menschen.
  • Sie haben eher Geduld, wenn eine alte Person nicht so schnell reagiert.
  • Sie entwickeln Hilfsbereitschaft älteren Menschen gegenüber.
Vorbereitung

Für einen Alterssimulator sollte jede Schülerin/jeder Schüler mitbringen:

  • zweimal Ohropax
  • Sonnenbrille oder Schwimmbrille
  • Gartenhandschuhe oder Skihandschuhe
  • Breite Bandagen, alternativ: dicke Packschnur (evtl. Bereitstellung durch die Lehrkraft)
 
Durchführung

Laden Sie die Schülerinnen und Schüler zu einem kleinen Experiment ein. Neben den mitgebrachten Gegenständen sind wichtig:

  • Blatt Papier,
  • Stift,
  • evtl. Schere,
  • Handy…
 
Einzel- oder Partnerarbeit
Bitten Sie die Schülerinnen und Schüler, allein oder zu zweit die mitgebrachten Gegenstände anzulegen, möglichst in folgender Reihenfolge:
  • zuerst vorsichtig die Ohropax in beide Ohren zu stecken,
  • danach die Beine auf Kniehöhe mit der Schnur locker zusammen zu binden und
  • zum Schluss die Brille aufzusetzen und
  • die Gartenhandschuhe anzuziehen.
 
Aufgabenstellung  
  1. Schreibt eine Einkaufsliste.
  2. Geht durch den Raum.
  3.  Tippt die Nummer eines Mitschülers, einer Mitschülerin ins Handy und ruft ihn/sie an.

Eine Alternative ist es, sich in einer kleinen Gruppe, zu dritt oder zu viert zusammenzutun und sich gegenseitig zu erzählen, was jede/r am vorherigen Abend gemacht hat.

Danach legen die Schülerinnen und Schüler die Gegenstände wieder ab.

 
Unterrichtsgespräch 

Sammeln von Eindrücken → an der Tafel oder am Flipchart

  • Was hat sich verändert durch die Ohropax, die Brille, die Gartenhandschuhe, die Schnur?
  • Wie habt ihr euch damit gefühlt?
  • Was fiel schwer / was leicht?


Übertragung auf das Alter:
Schwerpunkt Einschränkungen

Ihr könnt die Gegenstände leicht ausziehen. Andere werden diese  Einschränkungen nicht so schnell los.

  • Kennt ihr Situationen, in denen man mit Einschränkungen leben muss?
  • Was sind das für Einschränkungen?
  • Welche Einschränkungen haben junge Menschen?


Übertragung auf das Alter:
Schwerpunkt Fähigkeiten

  • Was können alte Menschen besonders gut?
  • Was können junge Menschen besonders gut?


Übertragung auf das Alter:
Schwerpunkt Zukunft

  • Wann wird das Alter als gut erlebt, wann nicht?
  • Wie möchtet ihr alt werden?
  • Was hilft dabei, gut alt zu werden?
 
Tipps für weiterführende Aktivitäten 

Diese Anregungen eignen sich auch als Hausaufgabe.
Wenn noch mehr Zeit für das Thema Altern verwendet werden soll, kann daraus auch ein Projekt entstehen. Die vorangegangene Übertragung der Fähigkeiten und Einschränkungen von Jung und Alt kann im Hinblick auf gegenseitige Unterstützung fortgeführt werden. 

  • Die Schülerinnen und Schüler schreiben einen Aufsatz zu dem Thema:
    Was können junge und alte Menschen voneinander lernen?
    Wie können sie sich gegenseitig unterstützen?
  • Die Schülerinnen und Schüler besuchen einen alten Menschen und befragen ihn über das, was er noch besonders gut kann oder welche Einschränkungen er hat.
    Darüber erstellen sie einen Bericht.
  • Die Schülerinnen und Schüler malen ein Bild mit dem Titel „Ich mit 70 Jahren“. Das Bild sollte Antworten zu folgenden Fragen geben: Wie lebe ich dann? Wer oder was ist dann noch wichtig in meinem Leben? In welcher Situation könnte ich sein?